Gemeindebrief zu Ostern
In diese ungewöhnlichen und schwierigen Tagen, in den wir keine Gottesdienste feiern können und viele Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, schreiben Pater Matthias und das Pastoralteam der Pfarrei einen Brief zu Ostern. Bitte leiten Sie diesen Brief - unter Einhaltung der aktuell geltenden Kontakteinschränkungen - an andere Gemeindemitglieder weiter.
Liebe Schwestern und Brüder,
als wir am Aschermittwoch in die Fastenzeit gestartet sind, hätten wir uns noch nicht wirklich vorstellen können, was wir momentan durch die Coronavirus-Pandemie erleben. Das Leben, wie wir es gewohnt sind, findet momentan nicht statt. Es gibt strenge Kontakteinschränkungen, Menschen bangen um ihre Existenz, Ärzte kämpfen um das Leben von Erkrankten, ohne wirksame Therapien an der Hand zu haben.
Das kirchliche Leben als Teil unserer Gesellschaft ist davon gleichermaßen betroffen. Sämtliche Gottesdienste und Veranstaltungen in den Kirchen sind gesetzlich untersagt. Das ist eigentlich unvorstellbar kurz vor Ostern, aber es ist bitterer Ernst. An einigen Kirchorten war geplant, gesegnete Palmzweige zum Mitnehmen auszulegen. Das wurde leider auch verboten, ebenso das Bereitstellen von Osterkerzen oder anderen Dingen in den Kirchen. Momentan ist es maximal zwei Personen gleichzeitig erlaubt, sich in der Kirche zum persönlichen Gebet aufzuhalten. Der größere Verbrauch an Opferkerzen zeigt, wie wichtig es ist, dass unsere Kirchen tagsüber geöffnet sind. Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen, indem wir uns nicht an die staatlichen Regeln halten.
Durch die Taufe sind wir alle mit hineingenommen in den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Wir haben Anteil erhalten an der Heilszusage Gottes. Ostern ist ein Seins-Zustand. Wir SIND österliche Menschen – wir SIND bereits erlöst. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass wir in diesem Jahr nicht gemeinsam in der Kirche die Kar- und Ostertage feiern können. Die jährliche Feier der Oster-Liturgie will uns immer wieder neu daran erinnern, dass wir erlöste, geliebte Töchter und Söhne Gottes sind. Dafür danken wir in jeder Eucharistiefeier. In jeder Sonntagsmesse feiern wir das ganze Jahr über Ostern. „Wir feiern den ersten Tag der Woche als den Tag, an dem Christus von den Toten erstanden ist.“ – so heißt es im 3. Hochgebet. Und so wollen wir am Beginn der ersten Sonntagsmesse nach dem Ende der Corona-Krise im jeweiligen Kirchort die Osterkerze segnen und feierlich zum ersten Mal entzünden. Wir sind dann eingeladen, wieder gemeinsam in die Halleluja-Rufe einzustimmen und als österliche Menschen den Sonntag zu feiern.
Die katholischen und die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden im Untereichsfeld haben gemeinsam beschlossen, durch das Glockengeläut die Menschen auf die Feiertage einzustimmen. Am Gründonnerstag werden die Glocken um 19.30 Uhr läuten und an die Feier des letzten Abendmahls erinnern. Anschließend schweigen traditionell die Glocken bis zum Osterfest. Am Ostersonntag werden die Glocken um 10 Uhr für 15 Minuten als Festtagsgeläut erklingen und den Menschen somit die frohe Osterbotschaft verkünden.
Mit dem Osterfest wird das abendliche Läuten um 21 Uhr eingestellt, da es bereits aus der Bevölkerung Beschwerden über das späte Glockengeläut gegeben hat. Stattdessen werden die Gläubigen eingeladen, jeden Abend um 19 Uhr eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen und ein Vaterunser für das Ende der Corona-Krise zu beten.
Wir hoffen alle, dass sich die Situation bald wieder entspannt, aber wir brauchen dabei Geduld. Unsere Gebete begleiten Sie in diesen Tagen auf besondere Weise.
Ihnen allen wünschen wir gesegnete Kar- und Ostertage! Am kommenden Ostersonntag dürfen wir uns wieder zurufen:
„Der HERR ist auferstanden! ER ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“
Seien Sie gesegnet und behütet!
Ihr Pater Matthias & das Pastorlateam der Pfarrei