Unsere Schönstattgruppe
Die Schönstattbewegung ist eine internationale, geistliche Erneuerungsbewegung und eine Vereinigung von Gläubigen in der katholischen Kirche mit apostolischer Ausrichtung.
Der Gründungsort Schönstatt, ein Ortsteil von Vallendar bei Koblenz, ist das spirituelle Zentrum und Mittelpunkt der inzwischen internationalen Bewegung. Jährlich pilgern zehntausende Wallfahrer zum Urheiligtum, dem Ort der Entstehung der Schönstattbewegung. Die Schönstattbewegung ist heute in über 130 Ländern der Erde verbreitet, neben dem deutschsprachigen Raum besonders in Lateinamerika, Spanien, Portugal, den Vereinigten Staaten und Indien sowie einigen afrikanischen Ländern. Die Schönstattbewegung besteht aus mehreren unabhängigen, föderal aufgebauten Teilgemeinschaften, die sich in drei Kategorien einordnen lassen: Verband, Bund und Liga. Die Gesamtheit dieser föderalistisch organisierten Teilbewegungen wird als „Schönstattfamilie“ oder „Schönstattwerk“ bezeichnet. So gibt es beispielsweise eine Männerliga, eine Familienliga, eine Kranken- und Behindertenliga, eine Studentinnen- Gemeinschaft usw. Die Seulinger Schönstattgruppe gehört zur Liga der „Frauen und Mütter“.
Monatliche Treffen
In Seulingen trifft sich die Gruppe, dessen „Trägerin“ – so nennt man die Gruppenleiterin – Christa Kopp ist, einmal im Monat im Pfarrhaus. Die acht Frauen, die momentan in Seulingen aktiv sind, trinken zusammen Kaffee, unterhalten sich, haben Spaß und lachen gemeinsam, aber sie haben auch immer ein geist- liches Thema, das sie gemeinsam bearbeiten und sich darüber austauschen. Im Mai hieß das Monatsthema „Magnifikat – Das Lied von einem neuen Anfang. Unser Leben als Lobgesang auf Gott betrachten“.
Neben den monatlichen Treffen im Pfarrhaus trifft sich die Gruppe auch in der Kirche, um beispielsweise gemeinsam den Rosenkranz oder den Kreuzweg zu beten. Sie hält Maiandachten und gestaltet den Priesterdonnerstag. In der Adventszeit geht man auf „Herbergssuche“, d.h. man trifft sich abwechselnd bei jemandem zu Hause, um gemeinsam zu beten und zu singen. Die „Herbergssuche“ ist also im Prinzip das, was bei uns in der Pfarrgemeinde mit „gemeinsam unterwegs im Advent“ in ähnlicher Form praktiziert wird, nur halt im kleineren Rahmen.
Eine weitere Schönstattgruppe gibt es im Untereichsfeld nur noch in Nesselröden. Im Obereichsfeld ist die Schönstattbewegung stärker vertreten, in Heiligenstadt gibt es sogar eine Kapelle, die – wie alle Kapellen der Schönstattbewegung – dem Original in Schönstatt nachempfunden ist: Im Inneren ist alles gleich aufgebaut.
Maria als Begleiterin Jesu
Auch wenn die Bewegung Maria ins Zentrum ihrer Spiritualität stellt, so verstehen sie sich nicht als "Marienanbeter", sondern stellen Maria immer mit Jesus oder mit dem Kreuz dar, als eine, die Jesus immer begleitet hat. „Unser Ausgangsort ist die kleine Schönstatt-Kapelle in Vallendar. Hier spürte Kentenich, dass Gott durch Maria eine neue Initiative ergreifen möchte und dass Maria die Herzen der jungen Leute berührte und sie in ihrer Entwicklung begleitete. Die pädagogische und psychologische Wirkung der Beziehung zu Maria unterscheidet sich stark von anderen Arten der Marienfrömmigkeit.“, sagte Generaloberer Heinrich Walter in einem Interview auf katholisch.de anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Schönstattbewegung 2014. Wir sehen Maria als Vorbild, Helferin oder Erzieherin erklärt Christa Kopp.
„Wir sind eine große Familie“, meint Brunhilde Wandel und erzählt die Geschichte von einer Frau, die bei einem Seminar in Schönstatt freudestrahlend ihre Reisetasche durch den Flur wirft und ruft: „Jetzt bin ich zu Hause“.
Durch den Tod einiger Gruppenmitglieder ist die Seulinger Gruppe auf mittlerweile acht Frauen geschrumpft. Interessierte Frauen und Mütter aus allen Orten unserer Pfarrgemeinde und auch darüber hinaus sind herzlich eingeladen an den Gruppennachmittagen im Pfarrhaus unverbindlich teilzunehmen. Eine formale Mitgliedschaft gibt es in den Gruppen der Liga „Frauen und Mütter“ nicht, vielmehr wird ein sogenanntes „Liebesbündnis mit Maria“ geschlossen. Das ist eine Art Weihe, wobei die Geweihten aber keine konkreten Verpflichtungen eingehen.
© Schönstattbewegung
Pater Kentenich - ein großer Vordenker
Kentenich wurde in Gymnich bei Köln als uneheliches Kind von Katharina Kentenich und Matthias Josef Koep geboren und auf den Namen Peter Josef getauft.
Am 8. Juli 1910 empfing er in Limburg die Priesterweihe. Von 1912 bis 1919 wirkte er als Spiritual (geistlicher Begleiter) am Studienkolleg der Pallottiner in Vallendar am Rhein. In dieser Aufgabe erkannte er, dass die Kirche seiner Zeit aus unzähligen Formen, Regeln und Traditionen bestand, jedoch im Leben und den Herzen der Menschen oft kaum mehr als eine lästige Pflicht war.
Gründung Schönstatts
Am 19. April 1914 gründete er dort zusammen mit einigen der ihm anvertrauten Studenten eine Marianische Kongregation, aus der das heutige Schönstattwerk hervorging. Der 18. Oktober 1914 gilt als Gründungstag, an dem er in der Michaelskapelle einen Vortrag vor seinen Studenten hielt. Während des Ersten Weltkriegs erweiterte sich die junge Schönstattbewegung um Mitglieder außerhalb des Vallendarer Kollegs. 1919 wurde der Apostolische Bund, 1920 die Apostolische Liga gegründet. Der Apostolische Bund war ein Sammelbecken für Menschen – ob Schüler, Theologiestudenten, Priester, Frauen, Männer, Akademiker, Lehrer oder wer auch immer – die sich von Schönstatt aus zum apostolischen Engagement motivieren und befähigen lassen wollten. Am 8. Dezember 1920 wurden die ersten Frauen offiziell in den Apostolischen Bund aufgenommen. Aus diesem Bund heraus bildeten sich verschiedene neue Gemeinschaften. Am 1. Oktober 1926 gründete Kentenich die Schönstätter Marienschwestern als erstes Säkularinstitut.
Zeit des Nationalsozialismus
Aufgrund seiner strikt ablehnenden Haltung dem Nationalsozialismus gegenüber („Ich finde keine Stelle an ihm, wo das Taufwasser auftreffen könnte“) wurde Kentenich am 20. September 1941 in Koblenz von der Gestapo verhaftet. Am 13. März 1942 wurde er in das Konzentrationslager Dachau überstellt, wo er bis zum 6. April 1945 inhaftiert war. Am 16. Juli 1942 gründete er dort zwei Schönstattgemeinschaften: das Schönstatt-Institut Marienbrüder und – stellvertretend für das Schön- statt-Familienwerk – das Institut der Schönstattfamilien.
Nachkriegszeit
Am 18. Oktober 1945 gründete er den Verband der Diözesanpriester, am 2. Februar 1946 das Institut der Frauen von Schönstatt. Am 16. November 1945 begann er seine Auslandsreisen in die Schweiz, nach Italien, Lateinamerika, Südafrika und die USA. Nach einer bischöflichen Visitation des 1948 kirchenrechtlich anerkannten Säkularinstituts der Schönstätter Marienschwestern durch den Trierer Weihbischof Bernhard Stein am 19. Februar 1949 kritisierte Kentenich den Visitationsbericht auf sehr direkte Weise in einem Brief vom 31. Mai 1949 („Epistola perlonga“) und provozierte damit einen Konflikt mit der Bischofskirche und deren „mechanischem Denken“. In der Folge erlebte die Bewegung eine lange kirchenamtliche Prüfung, deren Höhepunkt eine päpstliche Visitation durch das Heilige Offizium bildete.
Verbannung und Rehabilitation
Infolgedessen wurde Kentenich durch eine Verfügung des päpstlichen Visitators am 30. September 1951 aus Europa verbannt und verbrachte die Zeit ab dem 21. Juni 1952 in Milwaukee in den USA als Seelsorger für Deutsche. Da er sich nicht als Ankläger oder Bekämpfer, sondern als Erneuerer und Freund der Kirche sah, befolgte Kentenich alle Auflagen. Im September 1965 erhielt Kentenich ein (anonymes) Telegramm mit einer Einladung in das Generalat der Pallottiner in Rom. Im Dezember wurde er in einer Audienz von Papst Paul VI. rehabilitiert. Am Heiligen Abend 1965 kehrte er – über achtzigjährig – nach Schönstatt zurück, wo er sich noch drei Jahre lang der Leitung und Festigung seines weltweiten Werkes widmete. Am 15. September 1968, dem Fest der Sieben Schmerzen Mariens, feierte Pater Kentenich zum ersten und zugleich letzten Mal die Heilige Messe in der neu erbauten Anbetungskirche auf Berg Schönstatt und verstarb unmittelbar nach der Messe völlig überraschend in der Sakristei der Kirche.
Kentenich als Pädagoge
Josef Kentenich verstand sich als Pädagoge und hat sein pädagogisches Tun auch in hohem Grad reflektiert. Die von ihm gegründete Bewegung wollte er als pädagogische Bewegung verstanden wissen, nicht nur als spirituelle und apostolische. Pater Kentenich gilt bis heute auch in nichtkirchlichen Kreisen als großer Pädagoge und Psychologe, er ist auch der Entwickler einer eigenen Pädagogik-Linie.
Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Kentenich, abgerufen am 21. Mai 2016
Kontakt
Die Seulinger Schönstattgruppe trifft sich einmal im Monat im Seulinger Pfarrhaus.
Die Termine werden im Pfarrbrief bekannt gegeben.
Christa Kopp
Tel. 05507-7179
Brunhilde Wandel
05507-7854